Samstag, 2. Februar 2013

K2 Climbing Center

Gesucht, gefunden. Die Suche nach einem Kletterpartner für eine der großen Kletterhallen gestaltete sich schwierig, war aber letztlich erfolgreich. Zusammen mit SungRan, einer Freundin von SunYoung, zog ich am vergangenen Samstag zum K2 Climbing Center, im Südosten der Stadt, in der Nähe der Konkuk-Universität gelegen. Das Center hat den Ruf, die beste Kletterhalle Seouls zu sein – gleichzeitig allerdings auch die teuerste. Die meisten kleinen Kletterhallen verlangen 10.000 bis 15.000 Won Eintritt, im K2 Climbing Center sind hingegen 30.000 Won (also etwa 20 Euro) fällig.

Für diesen Preis bekommt man hinsichtlich der Kletterwände ein Niveau geboten, das mit denen in deutschen Kletterhallen vergleichbar ist. Es gibt eine große Halle, die mit einer Höhe von 12 Metern sowohl Vorstiegs- als auch Toprope-Routen bietet, wobei erstere deutlich in der Überzahl sind. Der Schwierigkeitsgrad ist insgesamt gehoben, für Anfänger gibt es nur wenige Routen. Ich kletterte eine Route im Vorstieg und mehrere im Toprope und genoss es, nach mehreren Wochen Kletterpause wieder einmal Höhenluft zu schnuppern. Besonders beeindruckend war es, einigen Profikletterern zuzuschauen, die sich in Routen an der Decke wagten. Es handelte sich nicht - wie sonst in Kletterhallen anzutreffen - um einen Überhang, stattdessen ging die Wand im zweiten Teil der Route direkt in die waagerechte Decke über. Unglaublich, wie einer der Kletterer dort oben in Seelenruhe sein Seil in die Expresskarabiner einhängte und kreuz und quer über die Decke huschte. Als gäbe es keine Erdanziehungskraft, wirklich beeindruckend! Wer selbst einmal einem Überhang geklettert hat, wird nachvollziehen können, weshalb mir beim Zusehen der Mund offen stehen blieb.


Vorstiegsrouten im K2 Climbing Center - Kein Zuckerschlecken!



Klettern in der Decke - der helle Wahnsinn

Nachdem wir unsere Finger ersten Belastungsproben ausgesetzt hatten, gingen wir in den Boulderbereich hinüber, wo sich bereits Scott, ein Freund von SungRan, an einem extrem schwierigen Problem versuchte. Neben vordefinierten Routen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden bietet der großzügige Boulderbereich weitere Wände mit unzähligen Griffen und Tritten, an denen jeder sein eigenes Boulderproblem definieren und lösen kann. Wir kletterten an den vordefinierten Routen, bis unsere Finger völlig entkräftet und nicht mehr zum Klettern zu gebrauchen waren.


Ein (kleiner) Teil des großen Boulderbereichs


SungRan legt vor

Nach mehr als drei Stunden ging schließlich ein erlebnisreicher Kletternachmittag zu Ende – und wir machten uns durchs eiskalte Seoul auf den Nachhauseweg.

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