Donnerstag, 8. November 2012

Bayer Korea Limited

Anderthalb Tage lang habe ich mehr oder minder erfolgreich versucht, den Jetlag zu überwinden. Nun steht Aufregendes bevor: der erste Tag im Büro. Der mir bereits vertraute Fahrer holt mich bei strömendem Regen von meiner Wohnung ab und quält sich durch den morgendlichen Berufsverkehr, hinüber auf die Südseite des Hangang-Flusses. Wir brauchen eine Stunde für die etwa 20 km lange Strecke, teilweise geht es nur im Schritttempo weiter.

Schließlich stehe ich vor dem Gebäude, in dem ich in den kommenden 6 Monaten mein Büro haben werde. Eine Kollegin kommt mir winkend entgegen und führt mich direkt zum Gespräch mit dem Geschäftsführer in Korea. Ich werde heute viele Hände schütteln, Visitenkarten entgegen nehmen, mich unzählige Male vorstellen und sehr viele neue Gesichter kennenlernen. Auch meinen Platz in den Cubicles habe ich bald gefunden. Umringt von den übrigen BHC-Controllern sitze ich mittendrin. Nicht nur an diesem ersten Tagen, sondern auch an den darauffolgenden, sitze ich viele Stunden mit den Kollegen zusammen und lasse mir von diesen ihre Aufgaben, die Organisation und die aktuellen Themen erklären. Die Neugier beruht auf Gegenseitigkeit: viele Kollegen fragen nach meiner Herkunft, meinen Hobbys, meiner Motivation gerade nach Korea zu kommen, nach den Plänen für die nächsten Wochen. Die Frage, die von Koreanern angeblich gleich zu Beginn gestellt wird, fällt erst mehrere Tage später ganz beiläufig. Nur welche Frage ist es, die in Korea so dringend ist, dass sie schon in den ersten Minuten des Kennenlernens geklärt werden muss? Kleiner Tipp: Ein Europäer würde diese Frage - wenn überhaupt - erst nach Tagen stellen und der Antwort auch keine große Bedeutung beimessen. Ich schließe mich Tinas und Matthias wundervoller Tradition an und belohne jede richtige Antwort, die mich bis zum 16. November erreicht, mit einer Ansichtskarte aus Seoul!

Nach einem langen und aufregenden Tag trete ich schließlich am späten Abend den Rückweg nach Hause an. Die ersten Eindrücke waren gut, die Atmosphäre unter den Kollegen herzlich - so darf es gerne weitergehen! Es wird nur wenige Tage dauern, bis ich auch die ersten operativen Aufgaben übernehme und damit das lokale Team tatkräftig unterstütze.

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